- Was ist eine Begleithunde-Prüfung?
- Was ist ein Hundeführerschein?
- ... und eine Begleithunde-Prüfung nach dem Augsburger Modell... ?
- Welche Vorteile haben die einzelnen Prüfungen?
- Wo kann ich mich für eine Prüfung anmelden?
- Beispiele in anderen (Bundes-)Ländern zum Thema Hundeführerschein und Begleithundeprüfung
- Meine Moral

Was ist eine Begleithunde-Prüfung?
Die Begleithundeprüfung ist eine drei-teilige Grundprüfung des Gehorsams und Umgänglichkeit des Hundes. Ziel dieser Prüfung ist zumeist die Zulassung für Turniere im Hundesport. Die gesamte Prüfung muss ohne Hilfsmittel wie Leckerlies abgelegt werden, und auch ein Berühren des Hundes oder ein Leinenruck ist nicht zulässig.
Im ersten Teil der Begleithundeprüfung beweist der Hundeführer sein Know How in einem schriftlichen Test, den sogenannten Sachkundenachweis.
Im zweiten Prüfungsteil steht die Gehorsamkeit des Hundes und das Zusammenspiel mit seinem Herrchen als leistungsstarkes Team im Mittelpunkt. Um die Ergebnisse messbar zu machen, gibt es hier ein einheitliches Schema. Hier weiter lesen
Nach bestandenem zweiten Teil, wird außerhalb des Hundeplatzes das sichere und freundliche Verhalten des Hundes gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern (Radfahrer, Spaziergänger, Jogger etc.) und Hunden überprüft.
Was ist ein Hundeführerschein?
Neben der Begleithunde-Prüfung, die vor allem für Hundesport-Begeisterte interessant ist, existieren auch sogenannte Hundeführerscheine. Diese stellen ein Zeugnis für Halter und Hund dar, in der Öffentlichkeit sicher und kompetent unterwegs zu sein. Die Prüfungskriterien liegen beim Hundeführerschein weniger auf Leistung, als vielmehr auf
Alltagssicherheit. Um diese sicher zu stellen werden vor allem die Hundeführer gut geschult. Ein schriftlicher Test sichert die Kenntnisse über Hundeverhalten und -Erziehung ab.

...und eine Begleithunde-Prüfung nach dem Augsburger Modell... ?
Die Begleithunde-Prüfung nach dem Augsburger Modell ist eine weniger streng beurteilte Form der ursprünglichen Begleithundeprüfung. Hier ist eine gewisse Sportlichkeit gerne gesehen, jedoch nicht zwingend notwendig. Die Prüfung belegt guten Gehorsam, den die meisten Familienhunde mit viel Übung erreichen können, sowie Sicherheit gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern. Ein schriftlicher Test ist hier nicht erforderlich. Diese Form eignet sich sehr gut als Verlässlichkeits-Zeugnis nach einer erfolgreichen Hundeschul-Ausbildung.
Welche Vorteile haben die einzelnen Prüfungen?
Neben der wachsenden Verbindung zwischen Herrchen und Hund, haben die Prüfungen in einigen Städten und Gemeinden auch positive Auswirkungen auf die Höhe der Hundesteuer.
Laut einer Studie (Bayern 2006) sind Hundeführerschein-Absolventen sicherer im Alltag unterwegs als Nicht-Absolventen. Zur Studie
Meine eigene Erfahrung: Der Hundeführerschein, über den ich mich gründlich informiert und mich mit einer Absolventin ausgetauscht habe, ist meiner Meinung nach vor allem in städtischen Gebieten sehr sinnvoll. Wer seinen Hund durch theoretisches Wissen besser einschätzen und lesen kann, ist klar im Vorteil und kann viele Situationen stressfreier für seinen Hund lösen.
Die Begleithundeprüfung, für die ich regelmäßig Vorbereitungskurse anbiete, befasst sich vor allem mit lückenlosem Gehorsam des Hundes. Vom Hundehalter fordert es Verständnis um die Bedürfnisse und das Lernverhalten des Hundes. Alltags-Situationen werden im Vergleich zum Hundeführerschein weniger in den Mittelpunkt gestellt.
Mir gefällt hierbei die Sportlichkeit, die man als Hund-Mensch-Team entwickelt und jederzeit abrufen kann - auch im Alltag.
Was wird bei der Begleithundeprüfung verlangt?
mit und ohne Leine bei Fuß gehen
professionelle Wendungen ("Kehrtwendung")
Tempowechsel
Wendungen nach rechts und nach links
Stehenbleiben des Hundeführers. Hund setzt sich ohne Aufforderung daneben
möglichst permanent Blickkontakt zwischen Hund und Halter während des Fuß-Gehens
Sitz und Platz
Durchqueren einer Menschengruppe
Rückruf aus 30m Entfernung, mit Vorsitzen
Platz und Bleib: ca. 10min lang in 30m Entfernung vom Hund

Wo kann ich mich für eine Prüfung anmelden?
Es gibt drei große Verbände, die Begleithundeprüfungen und Hundeführerscheine anbieten:
Der VDH (Verband für das Deutsche Hundewesen) bietet sowohl Begleithundeprüfungen als auch Hundeführerscheine an. Zum aktuellen Zeitpunkt ist in der Nähe keine Möglichkeit für eine Hundeführerschein-Ausbildung gelistet. Hier zur VDH-Hundeführerschein-Infoseite.
Zur Begleithundeprüfung kann man sich in vielen Rassehundevereinen anmelden. Berechtigt ist hier auch der Verein für Deutsche Schäferhunde (SV) e.V., dem ich angehöre. Du kannst dich gerne an mich wenden :-) Infos gibt es außerdem hier.
Der BVZ (Berufsverband zertifizierter Hundetrainer) bietet die Möglichkeit sich von einem geschultem BVZ-Verbandsmitglied prüfen zu lassen. Die Vorbereitung hierfür kann bei jedem Trainer stattfinden. Der BVZ bietet interessierten Trainern hierfür bereitwillig Informationen an. Weitere Infos hier.
Anmeldung also bei einer Hundeschule, die dich gerne unterstützt :-)
Der BHV (Berufsverband der Hundeerzieher) hat etwa 60 berechtigte Prüfer. Vom Standpunkt Hirschaid aus befindet sich die nächst gelegene Prüferin in Erlangen. In diesem Jahr gibt es in ganz Deutschland an verschiedenen Orten insgesamt acht Hundeführerschein-Prüfungen vom BHV (Stand: 23.02.16), eine davon in Bayern. Anmeldung bei einem der gelisteten Prüfer des BHV's. Weitere Infos hier.
Beispiele in anderen (Bundes-)Ländern zum Thema Hundeführerschein und Begleithundeprüfung
In Niedersachsen ist seit 2013 der komplette Hundeführerschein innerhalb des ersten Jahres bei Anschaffung eines Hundes zu absolvieren! Gilt nur beim Ersthund.
Seit 2012 muss in der Schweiz schon vor Kauf eines Hundes ein Hundeführerschein absolviert werden!
In Wien kann man sich seit 2006 durch den Besitz des Hundeführerscheins ein Jahr von der Hundesteuer befreien. Kampfhundbesitzer sind in der Pflicht den Hundeführerschein zu erwerben.
In Frankreich betrifft die Pflicht einen Hundeführerschein zu besitzen nur Halter von Wach- und Kampfhunden.
Meine Meinung:
Ich finde es gut, dass der Hund inzwischen zum gefragten Begleiter des Menschen geworden ist. Ich selbst liebe das Leben mit meinen Hunden, gerade auch in der Öffentlichkeit. Eine erfolgreich abgelegte Prüfung bedeutet viel Engagement und Durchhaltevermögen beim Üben. Das Resultat ist eine viel größere Sicherheit für unsere Mitmenschen. Allen Hundebesitzern diese Pflicht von vorneherein aufzuerlegen geht meiner Meinung nach allerdings zu weit. Mit unseren Hunden leben wir ein Stück Freiheit aus, und es ist unschön, wenn die Erziehung eines Familienmitgliedes genormt sein muss.
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