Wie viel impfen ist sinnvoll?

Danke, dass ihr wieder dabei seid!

 

Heute widme ich mich einem Thema mit Pro und Contra: Impfungen. Zur Anmeldung bei meinen Gruppenkursen ist ein gültiger Impfschutz eine wichtige Voraussetzung. Häufig werde ich gefragt, ob es auch möglich wäre zukünftig nicht mehr impfen zu lassen. Ich kann die Gedanken meiner Schüler sehr gut verstehen! Ich selbst bin auch kein Freund unnötiger Impfungen.

 

Eine persönliche Erfahrung als Hundetrainerin hat mich beim Thema „Impfen“ reifen lassen. Bis zu jenem Zeitpunkt lies ich das Thema Impfen gerne im Hintergrund, und belies es nur bei der anfänglichen Impfpass-Kontrolle. Im Jahr 2015 hatten wir in unserer Gegend eine Welle von Zwingerhusten-Erkrankungen. Eines Nachmittages rief mich ein besorgter Teilnehmer aus einer Junghund-Gruppe an, und berichtete wie schlecht es seinem Hund ging. Er war ernsthaft besorgt, und war inzwischen beim Tierarzt gewesen, der die Diagnose Zwingerhusten stellte. Hoffentlich haben die anderen sich nicht angesteckt... Ich verbannte den Trinknapf aus allen Hundekursen und informierte alle Gruppenkurs-Teilnehmer offen über den Krankheitsfall und die möglichen Folgen einer Ansteckung. Jeder durfte selbst entscheiden, ob er seinen Hund dem Infektionsrisiko aussetzen oder einige Trainingsstunden pausieren möchte. Fast jeder machte mit den Stunden weiter. Doch nicht lange; innerhalb kürzester Zeit war ein Zehntel der teilnehmenden Hunde erkrankt, und ich schloss für zwei Wochen den Trainingsbetrieb komplett!

Ich bekam eine lebendige Vorstellung davon, wie unangenehm eine Verbreitung einer -hier noch ziemlich harmlosen- Epidemie ist! Letzendlich ist alles gut verlaufen, jeder Hund ist auch schnell wieder gesund geworden.

 

Doch es gibt auch andere leicht übertragbare Erkrankungen, deren Folgen wirklich tragisch sind! Wenn diese sich so rasant verbreiten würden, könnte ich nicht mehr mit gutem Gewissen junge oder schwache Hunde in mein Training aufnehmen.

 

Vorteile von Impfungen

 

  • Das eigene geliebte Tier ist vor einigen schlimmen Krankheiten geschützt

  • Einer Übertragung vom eigenen auf andere (evtl immungeschwächte) Tiere ist vorgebeugt

  • Beim Zusammentreffen mit Artgenossen kann man sich sorglos mit seinem Tier freuen!!!

     

 

Nachteile

 

Natürlich kann Impfen auch Nebenwirkungen haben! Hier unterscheidet man zwischen den relativ häufig vorkommenden Impfreaktionen und der viel ernsteren Impfkomplikation. Impfreaktionen sind vorübergehende leichte Nebenwirkungen nach dem Impfen z.B. Mattigkeit, Schmerzen, Schwellung an der Injektionsstelle. Sind die unerwünschten Symptome sehr stark ausgeprägt, spricht man von einer Impfkomplikation. Wenn Lebendimpfstoffe verwendet werden kann in ganz seltenen Fällen die Krankheit ausbrechen, gegen die geimpft wurde.

 

In welchem Umfang sind Impfungen sinnvoll und erforderlich?

 

Schwere Infektionskrankheiten, die das Leben des Hundes gefährden könnten, oder die auf Menschen übertragbar sind, sollten durch eine Impfung verhindert werden!

 

Des Weiteren gibt es viele Impfungen, die in bestimmten Situationen Sinn machen können! Beispielsweise Borreliose-Impfungen in Zecken-Risiko-Gebieten. Oder die Zwingerhusten-Impfung, wenn Ihr Hund in Kürze in einer Tierpension untergebracht wird, wo viele verschiedene Hunde aufeinander treffen.

 

Versuchen Sie am besten Ihren Hund nicht jeder verfügbaren Impfung zu unterziehen, sondern wählen Sie sorgfältig aus was er braucht.

 

 

Gegen folgende Krankheiten wird häufig geimpft

 

Staupe: notwendige Impfung

inzwischen durch vorbeugende Impfungen selten gewordene Virus-Erkrankung. Staupe-Viren vermehren sich im Rachen des Hundes und verbreiten sich von dort aus auf die Körper-Schleimhäute und in das Nervensystem. Daher zeigen sich je nach Manifestation der Krankheit sehr unterschiedliche Symptome: Erbrechen, Durchfall, Appetitlosigkeit, eitriger Nasenausfluss, Husten, Atemnot, Verhornung des Nasenspiegels und der Zehenballen, epileptische Anfälle, Lähmungen.

Von der Ständigen Impfkomission wie folgt empfohlen: Erste Impfung mit 8Wochen, zweite Impfung mit 12Wochen, dritte Impfung mit 16Wochen, vierte Impfung mit 15Monaten. Ab dem zweiten Lebensjahr Auffrischung alle 3 Jahre.

 

 

Hepatitis contagiosa canis: notwendige Impfung

Weltweit verbreitete Virus-Erkrankung, deren Erreger während der akuten Krankheitsphase über Ausscheidungen und Nasensekret ausgeschieden wird. Diese Viren können auch außerhalb eines Organismus mehrere Wochen überleben. Nachdem die Viren oral von einem Hund aufgenommen werden, verbreiten sie sich im Körper-Inneren und befallen hierbei Leber, Nieren, Innenauskleidungen von Blutgefäßen, sowie die Augenhornhaut. Der Krankheitsverlauf kann von perakut bis chronisch verlaufen. Je weniger akut der Verlauf ist, desto günstiger kann in der Regel die Prognose gestellt werden. Symptome: Petechien (= kleine Blutungen) aufgrund von Gerinnungsstörungen, hohes Fieber, Apathie, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Ödeme und Blutungen der Körperhöhlen, sowie Augenkammern, Eintrübung der Augenhornhaut, schmerzhafte Leber-Abtastung. Von der Ständigen Impfkomission wie folgt empfohlen: Erste Impfung mit 8Wochen, zweite Impfung mit 12Wochen, dritte Impfung mit 16Wochen, vierte Impfung mit 15Monaten. Ab dem zweiten Lebensjahr Auffrischung alle 3 Jahre.

 

 

Parvovirose: notwendige Impfung

Das Parvovirus ist eng mit dem Verursacher der Katzenseuche verwandt, und bleibt bei Raumtemperatur über 1 Jahr infektiös. Es ist durch handelsübliche Desinfektionsmittel nicht zerstörbar. Nach einer oralen Aufnahme (z.b. durch an Kot infizierter Tiere schnuppern) befällt der Virus im Körper-Inneren die Darm-Innenauskleidung, das Knochenmark, das Lymphsystem, sowie den Herzmuskel. Symptome: Fieber, blutige Durchfälle, Appetitlosigkeit, Mattigkeit, Herz-Kreislauf-Versagen. Von der Ständigen Impfkomission wie folgt empfohlen: Erste Impfung mit 8Wochen, zweite Impfung mit 12Wochen, dritte Impfung mit 16Wochen, vierte Impfung mit 15Monaten. Ab dem zweiten Lebensjahr Auffrischung alle 3 Jahre.

 

 

Leptospirose: notwendige Impfung

Bakterielle Infektionskrankheit, die auch von Tier auf Mensch und andere Tiere übertragbar ist. Der Krankheitsverlauf kann ein plötzlicher oder chronischer sein. Symptome: je nach Leptospirose-Form. Von allgemeinen Krankheitszeichen wie Schwäche und Appetitlosigkeit über Durchfälle und Erbrechen mit Blutbeimengungen bis Nierenschädigung und Sepsis. Die Erkrankung kann sich auch auf Leber und Kreislauf negativ auswirken. Es gibt nicht gegen alle Leptospiren-Formen Impfungen, jedoch gegen die heftig verlaufenden. Von der Ständigen Impfkomission wie folgt empfohlen: Erste Impfung mit 8Wochen, zweite Impfung mit 12Wochen, dritte Impfung mit 15Monaten. Auffrischung jährlich (In Endemiegebieten in kürzeren Abständen).

 

 

Tollwut: notwendige Impfung

Viruserkrankung, die das zentrale Nervensystem befällt, und tödlich verläuft. Die Übertragung findet durch Speichel (meist Biss) statt. Symptome: Tpyveränderung, wilde Tiere verlieren ihre Scheu, massenhaftes Speicheln. Deutschland gilt als Tollwutfrei. Von der Ständigen Impfkomission wie folgt empfohlen: Erste Impfung mit 12Wochen, zweite Impfung mit 16Wochen, dritte Impfung mit 15Monaten. Je nach Impfstoff verschiedene Auffrischungs-Zeiträume möglich.

 

 

Zwingerhusten: freiwillige Impfung

 

Ansteckende Infektion durch Viren und Bakterien, die die oberen Atemwege betrifft. Durch Tröpfchen-Infektion sehr leicht übertragbar. Symptom: bellender Husten, Würgen, bei Bakterieninfektion oft auch Fieber. Die Impfung kann dann ratsam sein, wenn Ihr Hund sehr viel Kontakt mit Artgenossen hat. Trotz Impfung kann eine Ansteckung mit dieser Erkrankung erfolgen. Diese verläuft dann in der Regel milder als bei ungeimpften Tieren.

 

 

Borreliose: freiwillige Impfung

Durch Zecken übertragene Infektionskrankheit. Die Borrelien (=Bakterien) leben im Magen-Darm-Trakt der Zecke, und gelangen bei einem Zeckenbiss innerhalb 24-48h in den Hunde-Organismus. Symptome: sehr oft ohne Beschwerden, Hautrötung, Fieber, Lähmungserscheinungen (wechselnd betroffene Gliedmaßen), geschwollene Lymphknoten, Gelenkschmerzen, es kann auch zu Nierenentzündungen kommen. Die Impfung kann ratsam sein, wenn Sie in einem Zecken-Risiko-Gebiet leben oder Zecken im Haarkleid Ihres Hundes allgemein sehr schwer finden können.

 

Die Ständige Impkomission Veterinär, eine Vereinigung von Tierärzten, berät sich halbjährlich über aktuell sinnvolle Impfstoffe und Abstände zwischen den Impfungen. Sie sind nicht an bestimmte Produkte gebunden und tun dies im Interesse der Tiergesundheit. Es kann vorkommen, dass die Empfehlungen zu den Impfabständen hier von denen Ihres Tierarztes abweichen. Ihr Tierarzt muss sich an die Vorgaben auf der Packungsbeilage seiner Impfstoffe halten. Wenn Sie sich weiter informieren möchten, empfehle ich Ihnen diese Seite: http://www.dgk-dvg.de/download/Leilinie_zur_Impfung_von_Kleintieren.pdf

 

 

Meine Anregung

 

Wenn Sie Besitzer eines Kleintiers sind, das Impfungen im Allgemeinen nicht gut verträgt, ist es sinnvoll einen Tierheilpraktiker, Tierkinesiologen oder Tier-Osteopathen hinzu zu ziehen, und schon im Vornherein das Immunsystem zu stärken, und je nach Bedarf im Nachhinein noch eine Entgiftung auf natürlicher Basis einzuleiten.

 

Bei meinen eigenen alten und kranken Tieren, die so gut wie keinen Kontakt zu Infektions-Quellen haben, sehe ich persönlich von Impfungen komplett ab.

 

Wenn Sie Fragen haben, dürfen Sie mich sehr gerne kontaktieren. Ich teste auch gerne kinesiologisch für Ihr Tier die richtigen Aufbau-Mittel (vor oder nach Impfung) aus.


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Kommentare: 1
  • #1

    Retta Wierenga (Dienstag, 07 Februar 2017 09:05)


    I go to see each day a few blogs and websites to read articles, but this blog provides feature based content.